Kirche - Deutschpereg

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Deutschpereg
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Kirche

Nach dem Bau des Schulhauses im Jahr1853 diente dieses auch als Bethaus. Der Gottesdienst Wurde in dieser Zeit von Siedlern wie Bartholomäus Rizsanek abgehalten. Im Jahre 1854 errichteten die Katholiken ein Kreuz, das noch 1909 vor der Kirchentür stand. Neben dem Kreuz stand ein Glockenstuhl mit einer Glocke, die in Temeswar eingeschmolzen wurde, als dort die Glocken für die neue Kirche gegossen wurden. In einem Gesuch des Gemeinderats an den Bischof in Temeswar bitten die Pereger am 27. November 1852  um einen eigenen Seelsorger. Sie hatten vom Dechant in Mako erfahren, dass Pereg von der Pfarrei Petschka getrennt und der Pfarrei Nadlak zugeteilt wird.
Katholische Kirche Deutschpereg
Mit dieser Lösung waren sie nicht einverstanden, weil der Weg nach Nadlak ,,schlechter und unbekannter“ ist und hier die Gefahr besteht dass der Geistliche Herr in Winterszeit durch schlechten Weg am Feld in Salasch übernachten müssten;  Wie dies schon auf dem Weg nach Petschka der Fall war, 1856 kam ,,Német - Pereg“, trotz des Bittgesuchs, als Filiale zur Pfarrei Nadlak (Nagylak), die damals vom Pfarrverweser Paulus Radics betreut wurde.
Die Zahl der Katholiken in Pereg war, laut ,,Schematismus“ für das Jahr 1857, schon auf 1008 angestiegen. Hier erscheint auch der erste Lehrer für die Deutschen: Martinus Saucsek. In der Zeit als Pereg zu Battonya  gehörte, das heißt von 1869 bis 1895, kam der dortige Pfarrer immer am 2. Weihnachtstag, zu Ostern und Pfingsten und hielt die Festpredigt. Taufen und Trauungen fanden nur in der Mutterkirche statt. Die Prozessionen z. B. an Bitttagen, Auferstehung und Fronleichnam erfolgten ohne Priester. Auch in dieser Zeit diente das Schulzimmer als Andachtsraum.  Im ,,Schematismus“ für das Jahr 1869 findet man Antonius Gruber als Kaplan der Pfarrei Battonya. Die Zahl der Katholiken in Pereg ist mit 842 angegeben. Als Lehrer ist Henricus Waigand angeführt. Auch er leitete den Gottesdienst 132 Kinder Waren schulplichtig, 121 besuchten den Unterricht. Dechantpfarrer in Battonya war Dr. Johannes Loechner, der auch das Amt des Schulinspektors ausübte. Anfang der siebziger Jahre wurde der Wunsch, eine Kirche zu bauen, immer größer. Auch mit diesem Anliegen Wandten sich die Pereger mit einem Bittgesuch an ihren Kaiser und König, der sich in dieser Zeit in Ungarn aufhielt:
„ An Seine K .K . apostolische Majestät, Kaiser v. Österreich, König v. Ungarn, etc.,
Allerunterthänigstes  Bittgesuch der katholischen Gemeinde Deutschpereg
um allergnädigste  Zusteuer  für Erbauen eines  Gotteshauses
K .K. apostolische  Majestät,  Gnädigster  Landesvater
Es liegt in unbedingter Nähe Ihres gegenwärtigen Besuchsortes ein Flecken namens Deutsch Pereg, dessen Einwohner Großteils Deutsche im Jahre 1852 aus Österreich anbergekommen, durch  gnädigste  Verfügung der Hoben Regierung Feld zum Anbau und Plätze zur häuslichen Ansiedlung erlangt haben.
Schon  zählt dieser Ort 800 katholische Seelen, die in Ermangelung eines eigenen Seelsorgers unter der Leitung der Battonyaer Pfarrers in gewohnter  Weise  ihren Gott verehren.
Weil aber 800 katholische  Seelen die Entbehrung einer heiligen Messe äußerst schmerzlich empfinden, so haben sie in Vertrauen auf die Göttliche Vorsicht beschlossen ein ihrem Seelenstande angemessenes Haus Gottes zu erbauen, um wenigstens an Sonn-und Feiertagen eine Heilige Messe hören zu können.
Da aber die Gemeinde noch jung und bei den häufigen Mißjahren  zur wünschenswerten Kraft noch nicht gelangte, so ist dieselbe mehr als angewiesen milde Gaben zum Erbauen des kleinen Tempels zu erbitten
Der hohe Besuch Euer Majestät, das innigste  und kindliche  Vertrauen in welchem wir und unsere Eltern noch in  Österreich zu unserem gnädigsten Monarchen standen, ermutigt uns, heute kniefälligst unsere bittenden Hände zu unserem König zu erheben und eine kleine, gnädige und milde Gabe zum Erbauen des mehrmals besagten Gotteshauses allerunterthänigst zu erflehen.  
Wenn dagegen Euer Majestät fragen würden,  wodurch wir treuesten Untertanen  für diese hohe Gnade danken werden, so legen wir die Hände auf unser Herz und geloben in reinster Aufrichtigkeit, dass ein jeder  unter uns sein erstes und vor seinem Absterben sein letztes „Vaterunser“ in diesem Gotteshaus beten wird, zum Wohlergeben unseres allermächtigsten Königs.
Genehmigen allergnädigst den Fußfall und Handkuss mit welchem in hochdero allergrößter Gnade empfohlen verharren bis in den Tod.
tiefergebenste Untertanen:      -   Johann Minichshofer  - Richter
                                                               -   Johann ...... .(unleserlich) Gemeinderath
                                          -   Heinrich Waigand  - Lehrer
                         -   Gregor Siegmeth
                   -   Josef  Tenoel
                         -   Siegmeth Johann
                                                              Deutsch Pereg im Arader Com. am 4. May 1872
Über eine  Antwort auf dieses Bittgesuch ist im Manuskript des Lehrers  Waigand nichts erwähnt.
Er schreibt aber: ,,Siegmeth Johann und ich waren wegen Unterstützung des Kirchenbaues auch beim König in Audienz. Er versprach dieselbe und wir erhielten nach 8 Monaten 100 Gulden zugewiesen“ Ein in Petschka veranstaltetes Fest brachte laut Waigand einen größeren Betrag ein.
Im Jahre 1873 begannen die Pereger Ziegel zu brennen. 200 000 Stück wurden aus der Grube geschlagen, die auf dem Gemeindefeld neben dem Semlaker Weg heute noch sichtbar ist.
Erst im Jahre 1877 kam von Bischof Alexander Bonnaz die Zusage, dass  er eineKirche bauen lasse, wenn Ziegel, Sand, die nötigen Handlanger für Maurer und  Zimmerleute, sowie die notwendigen Fuhren von der Gemeinde gestellt würden. Wie  groß die Freude der Pereger über diese Mitteilung War, zeigt folgendes Dankesschreiben.
,, Hochwürdigster  Herr Bischof
k . k . Geheimer Rath,  unser gnädigster Vater!
Die katholische Deutsch-Pereger Gemeinde  frohlockt und jubelt seit jenem glücklichen Tag , an welchen Euer Exzellenz die gnädigste Zusage gemacht haben darin, dass besagte Gläubige  zur Erbauung ihres Kirchleins hochdero Hilfe erhalten werden.
Die zur Lösung dieser Aufgabe anberaumte Zeit ist da. Die Gemeinde hat alle Anstalten getroffen, wo, mit Ende Juni das  Ziegel = Quantum von 300 000 angefertigt, der nötige Sand beigeführt sein werden.
Und nun gerüstet mit dem freudigsten Vorsatze alle Handarbeiten und nötige Fuhren Pünktlichst beistellen zu wollen, kommen alle 1000 Seelen der kath. Deutsch-Pereger Gemeinde,
knien vor Hochdieselbe nieder und bitten:
„ Vater gib uns das gnädigst zugesagte Kirchlein“
Ihre geheiligten Hände küssend erstreben in tiefster Demuth
                      Euer  Exzellenz ewig dankende Kinder:     Lustig Toma  - Biro
                                                 Dittrich Istvan - Györbiro
                                                      Ferdinand Hermann  - Notar
                                                                                                            Deutsch-Pereg 17. März 1877
Noch im Sommer desselben Jahres ließ ein Baufachmann aus Temeswar Grabungen  vornehmen, um die Tiefe des Fundaments zu berechnen. Im Herbst forderte der mit der Ausführung beauftragte Bauunternehmer Slavicsek aus Arad zwanzig Wagen an, um den Kalk mach Pereg zu fahren. An der Westseite der Kirche wurden zwei große Gruben ausgehoben, in denen der Kalk gelöscht und mit einer dicken Sandschicht bedeckt wurde.
Im Frühjahr 1878 gruben zwanzig Maurer das Fundament. Das Fundament des Turms wurde  3 Meter tief und verschlang allein schon so viele Ziegel, dass diese für den Bau eines Häuschens gereicht hätten. Der Bau ging zügig voran. Als die Mauern die Höhe eines Meters erreicht hatten, Wurde der Bau durch zwanzig Hausbesitzer, die auf der nördlichen Seite des Dorfes wohnten, abgebrochen.
Sie fasten den Beschluss, die Kirche auf den Hügel oberhalb der Gemeindewage, auf dem Meierhofplatz, errichten zu lassen. Dort standen die alten Kameralgebäude  mit fast meterstarken Wänden. Aus deren Ziegel könnten Kirche, Pfarrhaus und Schule gebaut Werden.
Der Bauunternehmer, wie auch die große Mehrheit der Pereger, konnten mit diesem Plan nicht einverstanden sein, da er viel zu spät kam.
Der Bauunternehmer  meldete den neuen Sachverhalt dem Bischof  in Temeswar.
Der reagierte verärgert mit den Worten:
„Mein lieber Slavicsek, machen sie mir die Rechnung über das was sie bisher gearbeitet haben. Ich werde sie auszahlen lassen und die Pereger sollen sich die Kirche bauen wohin sie wollen“
Nun war man über die zwanzig Abweichler erst recht erbost, da man befürchtete,
dass der Kirchenbau scheitern würde.
Die Pereger baten ihren Pfarrer aus Battonya, Dr. Johannes Loechner, beim Bischof zu vermitteln.
Diesem gelang es, den Bischof umzustimmen, und der wies den Unternehmer an, weiter zu bauen.
Der Grundstein wurde am 2. Pfingsttag feierlich gelegt und geweiht. Er liegt
an der Südseite, hinter dem Altar, in der gleichen Höhe wie der Fußboden des
Sanktuariums. Darin befinden sich ein luftdicht verschlossenes Gefäß mit einer
Gedenkschrift, alle damals gültigen Münzen, Körner jeder Getreidesorte,
angeschnittener Tabak, der hier wuchs, sowie einige Zigarettensorten.
Eine andere Gedenkschrift, die anlässlich der ,,Kreuzhebung“ ein Jahr später verfasst wurde, befindet sich im Querbalken des Turmkreuzes gegen Sonnenaufgang.
Der Wortlaut dieser Gedenkschrift:
„ Im Jahre1879  den 2. Juni, also am zweiten Tag des Pfingstfestes, wurde dieses geweihte
Kreutz gehoben und auf den Turm gesetzt.
Die Gemeinde Deutsch-Pereg verdankt diese Kirche Sr. Exzellenz unserem Oberhirten Alexander  v. Bonnaz der zum Baue nahe 10 000 Österreichische Gulden allergnädigst  gespendet hat.
Der erste Stein zu dieser Kirche wurde am 14. Mai 1878 gelegt. Der Grundstein der in der Nähe des Hauptaltars im Mauerwerk ruht, wurde am 4. August desselben Jahres versenkt. Er liegt in der hintersten Mauer 1 ½  Meter über den Fussboden. Im Jahre 1879 zur Zeit der  Kreuzsteckung bestand die Vorstehung der Gemeinde Deutsch-Pereg aus folgenden Herren:
          Hampel Eduard  -  Richter
                 Fritz Janos          - Törvenybiro
         Taugner Mihaly  - Kassier
     Olah Arpad        - Notar
Den Gerichtspersonen zur Seite standen 4 Geschworene u. zw. Die Herren:
Dittrich Istvan, Dusek Wenzel, Rathsam Josef und Rössler Martin
Da die röm. Katholische Gemeinde Deutsch-Pereg zur Zeit noch keinen eigenen Pfarrer hatte so gehörten wir als Filiale zur Pfarre Battonya. An der Pfarre wirkte zur Zeit der Kreuzsteckung als Pfarrer Sr. Hochwürden Herr Johann Farago, der auch das Kreuz  geweiht.
Lehrer an der röm. Katholische Schulle zu Deutsch-Pereg war Heinrich Waigand. Die Bauunternehmer der Kirche waren die Herren Josef Slavitsek et. Brunhuber aus Arad. Von seite der Gemeinde waren als Baukomissionmitsglieder gewählt die Herren Olah Arpad, als Präses,Dittrich Istvan, Tenuel Josef, Hilger Jakob, Fritz Janos, Bauer Janos, Szigmeth Janos, Waigand Henrik. Das Kreuz wurde auf den Turm gepflanzt durch den Zimmermannsgesellen Nagy György aus Arad. Der ganze Bau der Kirche wurde geführt durch den Zimmermannpolier Nagy Istvan  und den Maurerpolier David Sebastian beide aus Arad.
Mithin hinterlegen wir diese Schrift ins Kreuz Möge selbes lange Jahre der Gemeinde gegen Himmel zeigen und nach dem einmal diese Schrift wieder zu Tage kommt,
der Orth Deutsch-Pereg eine blühende Gemeinde sein.
  Deutsch-Pereg 1. Juni 1879         Rathsam  Josef
                                                       Taugner Miha
                                                  Fritz Janos
                                                        Dittrich Istvan
                                                        Schleifer Josef
                                                                             Waigand Heinrich  - Lehrer
Nach den Osterfeiertagen des Jahres 1879 war der Bau soweit fortgeschritten, dass mit dem Verputz begonnen und das Turm Dach aufgesetzt werden konnte.
Am 27. September 1879 meldet die ,, Kath. Cultus Vorstehung als auch die Kirchenbau-Kommission“  an das Pfarramt Battonya, dss der Kirchenbau soweit vollendet ist,
dass  ab dem 3. Oktober l. J. die Übergabe stattfinden kann.
Am 15. Oktober dem Tag der Heiligen Theresia von Avila, der Schutzpatronin der Kirche, erfolgte im Auftrag des Bischofs die Einweihung durch den Probstpfarrer von Apatfalva,  Ladislaus Kuhn.
Die Inneneinrichtung fehlte freilich noch, nur ein Notaltar war vorhanden, an dem ein vom Bischof geschenktes Altarbild angebracht wurde. Die fehlenden Bänke ersetzten mit Nunmehrn versehene Stühle, die von den Gläubigen zur Verfügung gestellt wurden.
Im folgenden Jahr fertigten die Tischler Karl Spazier und Anton Siegmeth die Kirchenbänke.
Auf einen eigenen Priester mussten die Pereger weitere 16  Jahre warten. Den Gottesdienst hielten in jener Zeit als Vorbeter der Späteinwanderer Josef Schleifer und Franz Wolkersdorfer.
Ab 1884 führte Franz Adam einen regelmäßigen  Gesang- und Gebetgottesdienst ein.
Ein Vertrag mit dem Pfarrer in Battonya führte dazu, dass dessen Kaplan zweimal im Monat ein Hochamt
zelebrierte, sowie  auch an großen Feiertagen und zu Begräbnissen nach Pereg kam.
Im Jahre 1895 erhielt Pereg endlich einen eigenen Pfarrer. Da kein Pfarrhaus vorhanden war, mietete die Gemeinde das Haus Nr. 40 des Johann Fritz auf zehn Jahre. In der ersten Karwoche zog Pfarrer Josef  Lengyel ein. Er blieb nur einige Monate. Nach ihm kam Pfarrer Matthias Mischon und betreute die Pereger
Katholiken bis 1902. Sein Nachfolger Ernst Peska blieb ein Jahr.
1903 kam Erzdechant Ottmar Gehl und versah den Kirchendienst bis 1913. Sein Nachfolger war Pfarrer Adalbert Bieber, der bis 1925 wirkte. Danach übernahm Dechant Josef  Bido die Pereger Pfarrei und betreute sie bis 1935. Unter seiner Leitung wurde das Gotteshaus ausgemalt und im Jahre 1929 mit farbigen
Kirchenfenstern versehen. Während der Sommerferien gab er Pereger
Schulkindern und Schülern auswärtiger Schulen Religions- und Deutschunterricht.
Der Kirchengesang wurde ausgebaut, denn die Pereger sangen gerne und auch mit schönem Erfolg.
Der Kirchenchor unter Leitung des Kantor Lehrers
Josef Siegmeth sang vierstimmig, war ein gemischter Chor mit Frauen und Männern und erfuhr anlässlich der Firmung im Jahre 1931 durch Bischof Augustin Pacha eine Belobigung (Mitteilung von Helene Schleifer).
Die Katholische deutsche Lehrerpräparandie in Temeswar wurde auch von den Peregern materiell unterstützt.

Herzgardenfest 1933 mit Pfarrer Josef Bido
Dies geht aus dem ,,Kostenvoranschlag der Kirchengemeinde für die Jahre 1933 und 1934“ hervor.
Diese Unterstützung wurde 1938 wegen der Kosten für den Bau des katholisch-deutschen Jugendheimes, vorübergehend eingestellt.
Josef Bido wurde von Josef Chambre abgelöst, der ein halbes Jahr blieb.
Nach ihm folgte für zwei Jahre Stefan Meixenberger, der am  1.Oktober 1938 die Gemeinde verließ. Anschließend übernahm Pfarrer Josef Uray die Pereger Pfarrei.

Fronleichnamsaltar
Letzte Aktualisierung 28.02. 2024
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